Wenn mehr als zwei Wochen lang überall in der Stadt neue Kunst direkt auf der Straße entsteht, ist das einerseits natürlich unheimlich spannend, andererseits bringt es mich, unmotorisiert und mit einem Vollzeitjob von 9 bis 6, auch in die schwierige Lage, am liebsten alles sehen zu wollen und doch nicht alles sehen zu können. Nachdem das Bild von Case am Sonntag Abend fertig geworden ist und mich schon sehr beeindruckt hat, kehrte am Wochenanfang zunächst einmal wieder etwas Ruhe ein. Als das Wochenende schließlich näher rückte, habe ich mich nach der Arbeit auf eine neue künstlerische Entdeckungsreise begeben und mir angeschaut, wie Jana und JS ihre Wand am Fürstenplatz gestaltet haben. Hinter dem Künsternamen verbergen sich die Österreicherin Jana Balluch und der Franzose Jean-Sébastien Philippe, zwei Künstler, deren mit Hilfe von Stencils (Schablonen) erstellte Bilder eine Mischung aus Porträts und Architektur sind. Die beiden arbeiten nicht nur zusammen, sondern sind auch privat ein Paar und hatten ihren kleinen Sohn mit dabei, der die ganze Zeit munter zwischen den Sprühdosen und Schablonen herumtollte. Da schien es wirklich mehr als perfekt, das sich ihre Leinwand, der Eingang eines unter der Erde gelegenen Parkhauses, direkt neben einem großen Kinderspielplatz befand. Und auch das gewählte Motiv eines sich gegenüberstehenden Paares, dessen Köpfe sich berühren, gefällt mir persönlich wirklich sehr gut.
Was mir generell an Kunstwerken, die mit der Schablonentechnik erstellt werden, besonders gut gefällt, sind zum einen die sauberen Kanten und Konturen, die man in der Regel damit bekommt und zum anderen natürlich auch der starke Bezug zur Fotografie, welche die Vorlagen für die Motive liefert. Während viele Stencil Artists Fotos aus ganz verschiedenen Quellen verwenden, die sehr oft bekannte Persönlichkeiten zeigen, arbeiten Jana und JS ausschließlich mit ihren eigenen Fotos, selbst beim Malen scheint die Kamera immer griffbereit zu sein. Das macht sie für mich irgendwie noch sympathischer, obwohl sie auch so schon einen unheimlich positiven und netten Eindruck auf mich gemacht haben, in der kurzen Zeit, die ich ihnen beim Arbeiten zugeschaut habe. Das Schöne an Ausstellungen mit verschiedenen Künstlern oder eben auch an so einem Festival ist, das man dadurch die Möglichkeit hat, neue Künstler kennen zu lernen und für sich zu entdecken. Für mich sind es dieses Mal ganz klar Jana und JS. Vielen Dank für dieses wirklich wunderschöne Bild.
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